#13 4 Rituale, um das alte Jahr bewusst abzuschließen

2021 kommt in großen Schritten. Denn kaum ist Weihnachten vorbei, steht auch schon Silvester vor der Tür.

 

Anlässe wie Weihnachten oder Silvester können psychisch erkrankte Menschen besonders unter Druck setzen.

Auch ich konnte Feste, auf die andere schon Wochen vorher hin fiebern, aufgrund der Essstörung jahrelang nicht genießen.

Zum einen, weil es an diesen Festen viel ums Essen geht. Zum anderen aber auch, weil mit diesen Festen viele Erwartungen verbunden sind – alles ist perfekt geplant und soll möglichst harmonisch ablaufen.

 

Wie fühlst du dich in den letzten 2 Wochen des Jahres? Wie geht es dir? Wie geht es dir wirklich?

Bist du ausgeglichen? Erschöpft? Fühlst du dich gestresst?

 

Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie unser Leben seit März fest im Griff hat, sodass wir die Feiertage nicht so verbringen können, wie wir es gewohnt sind oder uns gewünscht hätten.

Jeden Tag erreicht uns eine neue Flut an Nachrichten rund um das Virus. Wir sind verunsichert, haben Existenz- oder Zukunftsängste, fühlen uns einsam.

 

Kann man es trotz all der Umstände schaffen positiv ins neue Jahr zu starten? Und wenn ja, wie?

 

Ich habe dir in diesem Artikel vier wunderschöne Rituale zusammengestellt, die du anwenden kannst, um das alte Jahr gestärkt abzuschließen und das neue Jahr optimistisch zu begrüßen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren ♥


1.) Befreie dich von altem Ballast

 

Nimm dir kurz vor Silvester Zeit deine Wohnung oder dein Zimmer gründlich aufzuräumen. Schau in dem Atemzug auch in deinen Kleiderschrank und sortiere alte Klamotten aus.

Was möchtest du nicht mit ins neue Jahr nehmen?

 

Trenne dich von Kleidung, die dich an deine Essstörung erinnert. Trenne dich von Kleidung, die dir ein ungutes Gefühl gibt. Und trenne dich von Kleidung, die dir eigentlich schon längst nicht mehr passt.

 

Wenn du möchtest, kannst du deine Kleider spenden. Dadurch kannst du gleichzeitig etwas Gutes tun und das Jahr noch kraftvoller beenden. Sicher gibt es auch in deiner Stadt viele gemeinnützige Organisationen und Projekte, die dankbar über deine Kleiderspende sind.

 

Genauso wie du deinen Kleiderschrank ausmistest, kannst du auch auf Social Media aufräumen.

Nimm dir Zeit und geh alle Accounts durch, denen du folgst und Likes da lässt. Frage dich, wie du dich fühlst, wenn du die Bilder auf diesen Accounts siehst. Fühlst du dich inspiriert und motiviert? Oder triggern sie dich? Geben sie dir vielleicht sogar das Gefühl nicht gut genug, nicht schön genug oder zu dick zu sein? Bieten sie dir einen Mehrwert?

Wenn du feststellst, dass dir der Content eines Accounts nicht guttut, dann schmeiß ihn raus.

 

Außerdem empfehle ich dir noch im alten Jahr offene Rechnungen zu begleichen, Retouren zu versenden und sämtliche To-Do’s abzuhaken, die sich noch erledigen lassen.

 

Ich weiß, dass aufräumen, aussortieren, putzen und Bürokram oftmals ein wenig Überwindung kosten. Wenn du aber erst einmal angefangen hast, wirst du sehen, dass du ziemlich schnell in den Flow kommst und es sogar richtig Spaß macht alten Ballast loszuwerden :)

2.) Das vergangene Jahr reflektieren

Bild: Get to know journaling expert Helen Colebrook – Simply Lettering

 

Ein weiteres schönes Ritual, um das Jahr kraftvoll zu beenden ist, sich nochmal aller guten wie schlechten Erfahrungen bewusst zu werden und zu sehen, wie man an allen Herausforderungen gewachsen ist.

Denn oftmals kommt es uns so vor, als würden wir auf unserem Heilungsweg, beruflich oder auch privat einfach nicht vorankommen. Weil wir von Tag zu Tag leben. Manchmal still stehen. Oder nur kleine Schritte machen.

Doch auch die kleinen Schritte summieren sich, sodass man letzten Endes erstaunt feststellt, wie weit man eigentlich gekommen ist.

 

Nimm dir für deinen Jahresrückblick ausreichend Zeit und halte ihn unbedingt schriftlich fest. Das Schreiben zwingt dich, dir über deine Gedanken klar zu werden. Es hilft dir außerdem, deine Gedanken zu sortieren und den roten Faden in deinen Gedankengängen zu finden. Du kommst dadurch in einen absolut ehrlichen und authentischen Dialog mit dir selbst, was unglaublich wertvoll ist.

 

Ein paar Fragen, die du dir bei deinem Jahresrückblick stellen kannst: 

  • Was waren die schönsten Momente in diesem Jahr?
  • Was habe ich erreicht, worauf bin ich stolz?
  •         Wofür bin ich (in diesem Jahr) besonders dankbar?

  •  Welche Fehler habe ich gemacht – und was kann ich daraus lernen?
  •  Welche Erkenntnisse habe ich für mich gewonnen?

Du kannst jede noch so beiläufige Begegnung, jede spontane Entscheidung und jeden klitzekleinen Glücksmoment für dich festhalten. Sicher wirst du überrascht sein, welche Erlebnisse noch einmal an die Oberfläche kommen, wenn du intensiv darüber nachdenkst.

3.) Dein Zukunfts-Ich: Wer willst du sein?

Bild: How to Make a Vision Board That Really Works (in 5 Simple Steps) - SelfMadeLadies - Manifesting Blog & Community by Mia Fox

 

Auch wenn ich nicht viel von Neujahresvorsätzen halte, hat ein neues Jahr doch immer etwas Magisches. Du kannst heute neu wählen, wer du im nächsten Jahr sein möchtest. Wie du dich fühlen möchtest. Was du erreichen möchtest.

 

Eine wunderschöne Möglichkeit deine Wünsche, Träume, Sehnsüchte und deine Vision für das neue Jahr zu visualisieren und dadurch auch zu manifestieren, ist ein Visionboard.

Träume groß und drucke Bilder und Fotos rund um die Themen Familie, Freundschaft, Liebe oder den Weg aus deiner Essstörung aus, die du anschließend auf deinem Visionboard zusammenbringst. Hänge oder stelle dein Visionboard an einem Ort auf, an dem du es immer im Blick hast. 

Du wirst sehen, dass du zum einen viel fokussierter lebst, weil du definiert hast, was du erreichen möchtest, zum anderen aber auch viel aktiver lebst, weil du deine Ziele vor Augen hast und durch deine klar visualisierten Visionen unterbewusst schon weißt, was die nächsten Schritte sind. Du handelst somit schon im Einklang mit deinen Visionen, wodurch Zweifel viel weniger Macht haben. 

4.) Ein Date mit deiner Seele: Meditation

Dieses Jahr sind laute Musik, Party und Feuerwerk ohnehin tabu. Eine gute Gelegenheit also, dich für einen Moment zurückzuziehen, in dein Innerstes zu schauen und das Jahr mit einer Meditation ganz bewusst abzuschließen.

Auch hier liegt der Fokus darauf, Geschehenes noch einmal zu reflektieren und zu verabschieden. Sicher hast du beim schriftlichen Reflektieren bereits festgestellt, dass es noch die ein oder andere Sache gibt, die an dir nagt.

Die du dir selbst oder jemand anderem vergeben möchtest. Eine Meditation ermöglicht Vergebung, wodurch du Frieden mit dieser Erfahrung schließen und voller Vertrauen in deine Zukunft blicken kannst. Gleichzeitig geht es in der Meditation zum Jahreswechsel darum, dem neuen Jahr mit Achtsamkeit zu begegnen und dich positiv darauf einzustimmen.

 

Falls du noch nie meditiert hast, empfehle ich dir eine geführte Meditation zu machen. Es gibt unzählige, wunderschöne geführte Meditationen auf YouTube oder Spotify, die sich ideal für Anfänger eignen.

Empfehlen kann ich dir diese Meditation von Paulina Thurm: Das alte Jahr reflektieren und verabschieden - Eine Meditation für Jahresende und Silvester. 


Ich hoffe, du kannst das ein oder andere Ritual noch umsetzen. Egal was du machst, nimm dir bitte die Zeit bewusst abzuschließen, den Blick nach innen zu richten, noch einmal in dich und in dieses Jahr rein zu spüren, um dann ganz frisch und klar in das neue Jahr zu starten.

 

Denn wenn sich das Kapitel 2020 schließt, liegt vor uns eine völlig leere, unbeschriebene Seite, die sich im Laufe des Jahres mit Erlebnissen, Erfahrungen und Erkenntnissen füllen wird. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass das neue Jahr so viel Schönes für dich bereithält. Ein Jahr, in dem die Essstörung leiser und deine Lebensfreude lauter wird.

 

Alles Liebe,

deine Saskia 


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